Sonntag, 10. Januar 2010

Misunderstandings

Wie es der Zufall so will wurde am Tag vor meiner Abreise ein Special der Sendung mit der Maus ausgestrahlt, bei dem es um Indien ging. Das Thema war also kindgerecht aufgebreitet und leicht zugänglich, dennoch habe ich noch den ein oder anderen entscheidenden Tipp bekommen. (Anmerkung des Erzählers: Die Schattenseiten Indiens blieben bei der Maus verständlicherweise weitestgehend unerwähnt.)

Wichtig: Wenn ich jemandem zuhöre, nicke ich aus Gewohnheit als Zeichen purer Zustimmung (in seltenen Fällen auch Langeweile) während mein Gegenüber spricht. Ich denke das dürfte dem ein oder anderen bekannt sein. Dem Inder ist es dies auch, das verblüffende ist nur, er nickt anders. Er nickt nicht, neckisch formuliert, von oben nach unten, sondern so, als würde er immer wieder versuchen, den Kopf seitlich auf die jeweilige Schulter zu legen. Das birgt zwei Gefahren:

Zum einen ist das recht nahe an dem, was wir (und übrigens auch die Inder) als Verneinen, Ablehnen verstehen. Zum anderen würde zumindest ich diese Bewegung unter Umständen verwenden um zu sagen: "Hmm, weiß nicht recht.", dementsprechend interpretiere ich sie auch.

Den Höhepunkt dieses Misunderstandings dürfte ich wohl erlebt haben, als ich in Begleitung von drei weiteren Personen im Restaurant zu dinieren gedachte. Während der Kellner die Bestellungen der anderen aufnahm, habe ich intuitiv immer den Bestellenden angesehen. Als der Kellner schlussendlich meinen Kauderwelsch aufnehmen sollte, habe ich erst sein ständiges Nicken bemerkt. Im entscheidenden Moment hat die Synapse aber nicht geschalten und ich dachte er wolle sagen "I'm not so sure if you really want that." (Weshalb auch immer.)

Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass mein Kopf eine indisch nickähnliche Bewegung nachempfindet, sobald irgendwo Hindi-Musik trällert. Üben, üben, üben.

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