Sonntag, 10. Januar 2010

Hello, India

Den ersten Eindruck von Indien werde ich in der Stadt mit dem angeblich längsten Namen der Welt bekommen:

Thiruvananthapuram

Das Wort muss einfach für sich in einer Zeile stehen! Wie sich später herausstellt, bedeutet der Name in etwa "die Stadt der heiligen Schlange". Dass ich dort lande (im wahrsten Sinne des Wortes) hat in erster Linie einen pragmatischen Grund: Ein sehr guter Freund von mir, der in Indien aufgewachsen ist (genauer:

Thiruvananthapuram

) und aktuell in Deutschland lebt, ist gerade genau dort in

Thiruvananthapuram

um seine Familie zu besuchen. Ich habe mich sehr darüber gefreut, von der Familie eingeladen zu werden, bei ihnen während meiner ersten Schnupperwoche in Indien zu wohnen. Doch dazu später mehr.


Im Flugzeug nach

Thiruvananthapuram

saß neben mir ein älteres englisches Ehepaar (very bri-ish), deren Vertrauen ich schnell dadurch gewinnen konnte, dass ich gefragt habe, ob wir nicht alle zusammen mit dem High-End Mediacenter in den Sitzen vor uns den neuen Terminator: Salvations ansehen wollen. Ihnen gefiel mein angeblich schwarzer Humor (?) und ich bekam nochmal einen Crashkurs zu Indiens Kultur. Am allerbesten sei es nämlich, jemanden dort zu kennen, der den kulturell vorherrschenden Bedingungen gewachsen und vor allem erfahren ist. Ein sogenanntes Soft Landing. Glücklicherweise stand mir ja genau das bevor.


Beim Landeanflug in

Thiruvananthapuram

kam ich mir erst einmal vor wie im Dschungel. Überall Palmen, Wasser und schmale kaum-asphaltierte Straßen. Nach dem Aussteigen prasselten mir zunächst unzählige mir unverständliche Warnhinweise entgegen, auf denen meist Frauen mit Mundschutz abgebildet waren. Die Sprache, die man in

Thiruvananthapuram

spricht, ist übrigens, wie ich damals noch nicht wusste, nicht Hindi, sieht aber ähnlich kryptisch aus. Irgendwann entdeckte ich Sinn und Zweck der Aktion in 4 Lettern: H1N1. Wenigstens schon einmal etwas, das mich an zuhause erinnert.


Als ich nach mir völlig unbegreiflicher Bürokratie endlich gen Ausgang marschierte, war ich froh, meinen Freund in der Ferne winken zu sehen. Je näher ich kam, desto mehr Menschen sah ich aber winken und desto unsicherer wurde ich mir, ob der Tatsache wirklich meinen Freund gesehen zu haben. Nein ich will kein Taxi und nein ich will auch keine Rikscha. Endlich, mein Suchalgorithmus schlägt an.

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