Samstag, 16. Januar 2010

Fortune Telling

Dass Glaube und Aberglaube nicht all zu weit voneinander entfernt liegen und die Grenzen dazwischen meistens fließend sind, sieht man in Indien hin und wieder überdeutlich. Am Strand von Kanyakumari treffe ich auf eine besonders interessante Interpretation des Schicksals. Auf dem Boden sitzen weise Männer, die die Zukunft von neugierigen Kunden voraussagen wollen. Davon gibt es reichlich viele, dennoch sind fast alle "besetzt" solange ich dort bin.

Gemeinsam ist den Pseudo-Gurus dabei, dass sie neben sich einen seiner Flugkraft entmächtigten Papagei aufgebaut haben, der quasi als Orakel funktionieren soll. Dem Papagei wird hierfür ein Stapel voller Tarot-Karten (zumindest schimpfe ich diese so) vorgelegt, von denen er nach und nach mit seinem Schnabel abhebt. Karte für Karte. Nachdem die "richtige" Karte oben zu liegen scheint, wird diese mit einem doppelten Schnabelzeigen bestätigt.


Ich sehe mir das Spektakel ein paar mal an und bin ob der hellsehenden Fähigkeiten der Papageien nahezu begeistert. Leider werde ich wohl nie erfahren, ob die Zukunft der interessierten Kunden tatsächlich so aussehen wird oder ob man ihnen nicht aufgrund ihrer Neugier vorwerfen könnte, die Zukunft zu ihren Gunsten manipuliert zu haben.

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