Samstag, 6. Februar 2010

XXY (I put a spell on you)

Neben den serienmäßigen Bettlern, die Mitleid erzeugen und dies in monetäre Ströme umwandeln versuchen gibt es eine Reihe weiterer Formen des Gelderwerbs auf der Straße. Manche verkaufen Luftballons, andere Sonnenbrillen der Marke "Rey Ben". Ein noch kreativeres Vorgehen zeigt sich an manch einer Kreuzung, wo Autos und Motorräder für einige Zeit still stehen. Es sind Männer in Frauenklamotten, mit langen Haaren und künstlichen Brüsten, die zwischen den Vehikeln umher laufen.

Wesen, die aufgrund einer Chromosomenkonstellation XXY quasi geschlechterlos sind, tragen den Ruf, böse Flüche sprechen zu können. Dass die vielen auf weiblich getrimmten Männer aber tatsächlich alle unter diesem Gendefekt leiden, ist statistisch unmöglich. Ich saß im Auto, als bestimmt fünf Weibsmänner um meine Aufmerksamkeit und um mein Geld für Fluchschutz gekämpft haben. Nachdem ich den Forderungen nicht nachgegeben habe, schlugen alle mit ihren dumpf klingenden Ringen gegen unsere Fensterscheiben. Auf diese Weise äußert sich scheinbar die Vermaledeiung.

Einige Tage später höre ich von anderen Mitfahrern in einem anderen Auto, dass nicht auszuschließen sei, dass im Zuge des bevorstehenden Nationalfeiertages, einige Polizisten derart verkleidet auf die Straßen gehen. Um Terroranschlägen bestmöglich vorzubeugen, wird es wohl kaum schaden, als XXY-Fake eine recht exklusive Sicht in sämtliche Fahrzeuge zu bekommen.

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